Chronik (in Kurzfassung)
Gründung, erste urkundliche Nennung und Kurzgeschichte der Gemeinde:
Eine Besiedlung der näheren Umgebung von Heiligenkreuz am Waasen vor rund 6000 Jahren ist durch die Entdeckung einer kupferzeitlichen Siedlung am "Kögelberg", Gemeinde St. Ulrich am Waasen" nachgewiesen. Als besonderes Fundstück der archäologischen Ausgrabungen ist das "Idol vom Kögelberg", ein Köpfchen von einer kleinen menschlichen Figur aus Ton zu nennen.
Auf die Zeit der römischen Besiedlung im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. verweisen Hügelgräber in Kleinfelgitsch, welche in den Jahren 1983 und 1984 auf Initiative der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Joanneum archäologisch untersucht wurden. Auch hier fand sich ein erwähnenswerter Grabeinbau aus großen ortsfremden Kalksteinen.
Die ältesten urkundlich belegten Siedlungen der heutigen Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen sind Kleinfelgitsch und Mirsdorf, welche im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Stift -Admont "einige Jahre vor 1139" genannt wurden. Nach den bekannten Begleitumständen ist zu vermuten, daß diese beiden Siedlungen noch im späten 11. Jahrhundert angelegt wurden.
Heiligenkreuz selbst findet seine erstmalige Erwähnung 1265 im landesfürstlichen Gesamturbar der Steiermark und bereits im Jahr 1271 ist eine eigene Pfarre nachweisbar.
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde zur Unterscheidung anderer gleichnamiger Siedlungen der Beisatz "bei/an der Stiefen" verwendet, welcher dann allmählich in "am Waasen" geändert und amtlich wurde.
Rund 30 Jahre nach der erstmaligen schriftlichen Nennung von Heiligenkreuz ("Sanctum Crux") liegt eine verläßliche Quelle über den Umfang der Siedlung vor. Unter anderem wohnten und arbeiteten ein Weber, ein Fleischer und ein Schmied im Ort. Allein diese drei überlieferten "Gewerbetreibenden" des hochmittelalterlichen Heiligenkreuz zeigen auf, daß hier für die umliegenden Siedlungen ein kleines Versorgungszentrum bestand.
Ein weiterer Punkt, der die Bedeutung der Siedlung Heiligenkreuz hervorhebt, ist der bis ins 14. Jahrhundert nachgewiesene Sitz eines Landgerichtes - über die Zeit der Errichtung ist leider nichts überliefert. 1849, als Folge der Revolution des Jahres 1848 kam es zur langersehnten Gemeinde-selbstverwaltung, der Bildung von freien Gemeinden im heutigen Sinn.
Der erste nach dem neuen Gesetz gewählte Gemeindevorsteher von Heiligenkreuz am Waasen war Joseph Uhl. Als weitere Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister können nachgewiesen werden:
1861 - 1874 Johann Putz
1874 - 1881 Schemmerl
1881 - 1886 Johann Putz
um 1886 Karl Mayer
1902 Josef Sitzwohl
1902 - 1908 Felix Winkler
1908 - 1916 Josef Weinzerl
um 1916 Johann Zingauer
1919 Vinzenz Fröhlich
1919 - 1945 Rudolf Platzer
1945 - 1968 Leonhard Weinzerl
1968 - 1992 Johann Weinzerl
1992 - 1997 Franz Bammer
1997 - dzt. Franz Platzer
Im Jahr 1959 erhielt Heiligenkreuz am Waasen vom Land Steiermark das Recht verliehen, ein Gemeindewappen zu führen, welches wie folgt beschrieben ist: "Im grünen Schild ein silberner Schägrechtsbalken, begleitet links oben von einem goldenen Kreuz mit Winkelstrahlen und rechts unten von einer schräggestellten goldenen Ähre".
Am 13. Dezember 1963 wurde von den Gemeinderäten die schon lange diskutierte Zusammenlegung der Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen mit Felgitsch beschlossen und war die durch die Zusammenlegung erreichte höhere Finanzkraft mit ein Grundstein für die Verwirklichung großer Vorhaben in der Zukunft.
Zu nennen sind hier besonders der Neubau des Volks- und Hauptschulgebäudes mit Turnhalle, der Ausbau des Wegenetzes, der Wasserversorgung für das gesamte Gemeindegebiet, die Errichtung von Sportstätten, der Bau von Kanal- und Kläranlage und vieles andere mehr.
Konnte man früher von einer reinen Agrargemeinde sprechen, so nahm in letzter Zeit der Bevölkerungsanteil der Landwirtschaft durch die Mechanisierung und dem wirtschaftlichen Druck zu größeren Einheiten - kleinere Landwirtschaften wurden zu Nebenerwerbsbetrieben - stark ab und ist Heiligenkreuz am Waasen heute schon überwiegend Wohngemeinde für Pendler in den Großraum Graz. Dementsprechend groß ist auch der Bevölkerungszuwachs in der letzten Zeit (ca. 20 % von der Volkszählung 1991 bis 2001). Durch die Bedeutung von Heiligenkreuz am Waasen als Nahversorgungszentrum mit den verschiedenen Verwaltungs-, Bildungs-, kulturellen, kirchlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen wurde die Gemeinde mit Wirkung vom 1. Juli 1984 zum "Markt" erhoben.
... und noch vieles mehr können Sie in unserer neuaufgelegten Chronik nachlesen.
Die Chronik ist im Marktgemeindeamt Heiligenkreuz/W. zum Preis von 29,- zu erwerben.